Benedikt Forster

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Rosen der Einsicht

Kunst ist ein weites Feld; undenkbar allgemeingültige Aussagen zu machen. Um über Kunst Worte machen zu können, bedarf es einer Eingrenzung. Ohne definierte Parameter ist eine Bewertung nicht möglich.

In Rosen der Einsicht geht es um Malerei; um eine Disziplin, die sich auf der Fläche vollzieht. Auf der Bildfläche entsteht ein Gebilde, das auf Mitteilung zielt. Aus Farben und Formen generiert sich etwas, das man Sprache nennen könnte; Bildsprache. Diese Bildsprache hat eine lange kulturelle Tradition. An den Kunstwerken lassen sich die Wertevorstellungen ablesen, die der jeweiligen Epoche zu eigen sind. In der Kunst werden die zivilisatorischen Werte sowohl dargestellt als auch entwickelt. Wenn in der Renaissance der Goldgrund verschwindet, bildet sich der Prozess ab, in dem der Blick vom Himmel und dem Heiligen weg auf die Erde und den Menschen gerichtet wird. Die künstlerische Bildfläche ist der Kampfplatz der zivilisatorischen Auseinandersetzung. Hier werden Identitäten verhandelt, Wertungen gesetzt und verworfen.

So ist jede Kunst und jeder Künstler Kind der Zeit, ist gebunden an den Zeitgeist, den sie artikuliert und reflektiert; aus dem die Zielsetzung erfolgt. Kunst artikuliert sich als ein Anschauungs- und Denksystem mit einer Absicht, mit Geboten und Verboten. Im Laufe der Zeit wird das Denksystem zu einer Gewohnheit, die sich ihrer Herkunft und ihrer Voraussetzungen nicht mehr bewusst wird. Die Vergewisserung dieser Axiome und ihre Aktualisierung ist eine der Aufgaben von Kunst.

 

Anfang des 20. Jahrhunderts verkündete der Architekt Adolf Loos, "das Ornament ist Verbrechen". Man könnte die Moderne lesen als Zersetzung der (tradierten) Zusammenhänge, die Auflösung (überkommener) Formen, die Befreiung ins Abstraktum. Dabei begleiten ornamentale Formen die kulturelle Entwicklung des Menschen seit den magischen Anfängen. Ihre Ächtung hat eine Bedeutung und eine Folge für unser zeitgenössisches Denken.

Es ist einsichtig, warum die Moderne den Aspekt der ornamentalen Ordnung zum Nogo erklärte, gab sich die Moderne doch explizit als Formzertrümmerung. Besonders im Deutschland der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm die Ablehnung des Überkommenen noch schuldigere Tönung an. Adorno etwa forderte destruktive ästhetische Akte als Zeichen für den Bruch mit der Vergangenheit.

Werner Haftmann, der in seiner Jugend ein Vertreter des Nationalsozialismus war, versuchte mit seiner Dokumenta 1 und 2 die Abstraktion als Weltsprache der Kunst zu etablieren.

 

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